Wir fühlen uns gesund, wenn wir sein und tun dürfen bzw. ein Leben führen können, das wir als wertvoll erachten, indem wir unsere materiellen, intellektuellen und emotionalen Möglichkeiten ausschöpfen und auch zum Wohl unserer Gemeinschaft beitragen. Psychische Gesundheit ist ein komplexes Phänomen. Sie entsteht – wie psychische Krankheit auch – aus der dynamisch-zirkulären Wechselwirkung zwischen physikalischen, biologischen, psychologischen und sozioökologischen Faktoren.
Die Schweizer Gesundheitsbefragung ergab folgende Ergebnisse zum Thema psychische Gesundheit:
- Ca. Dreiviertel fühlen sich ausgeglichen.
- Nervosität stellt bei 29% der Frauen und 20% der Männer den häufigsten negativen Gemütszustand dar.
- 15% fühlen sich durch psychische Probleme beeinträchtigt.
Im Laufe eines Jahres leiden bis zu einem Drittel der Bevölkerung an einer psychischen Erkrankung. Nur knapp die Hälfte der erkrankten Menschen lassen sich behandeln. In der Schweiz liegt eine Suizidrate von ca. 12/100‘000 Einwohnern vor (exkl. Sterbehilfe).
Massnahmen zur Förderung, Erhaltung und Wiederherstellung psychischer Gesundheit bzw. zur Vorbeugung psychischer Krankheit sind deshalb für Einzelpersonen und die Gesellschaft von grosser Bedeutung. Das gilt insbesondere auch im Bereich der Gesundheit im Alter. Anpassungen sollten möglichst frühzeitig und breit bzw. mehrere Bereiche betreffend zur Anwendung kommen. Es steht vor allem das Verhältnis von inneren und äusseren Ressourcen (Bewältigungskräften) und Belastungen im Fokus. Zwischenmenschliche Verbindungen sowie das Erleben von Wertschätzung und Einflussmöglichkeiten auf die eigene Lebenssituation stellen wichtige Ressourcen dar. Im Falle von überwältigenden oder chronischen Belastungen kann es zu gesundheitlichen Problemen kommen, was sich auch an der Verteilung psychischer Probleme entlang des sozialen Gradienten zeigt.