Körperliche Symptome, die medizinisch nicht erklärbar sind, können sich unterschiedlich äussern. Die Gruppe der sogenannten «dissoziativen Störungen» ist vor allem psychisch bedingt. Ein allgemeines Merkmal dieser Störungen ist der Verlust des Identitätsbewusstseins, Erinnerungsstörungen und eine mangelnde Kontrolle über Körperbewegungen.
Dissoziative Störungen wurden früher als Formen der «Hysterie» bezeichnet – dieser Begriff wird in der modernen Psychiatrie allerdings nicht mehr verwendet. Die vielfältigen Symptome der dissoziativen Störungen sind – davon gehen wir aus – psychisch bedingt. Sie stehen im Zusammenhang mit traumatisierenden Erlebnissen, unerträglichen Konflikten oder gestörten Beziehungen. Unangenehme Gefühle werden dabei in körperliche Symptome transformiert.
Ziel der psychotherapeutischen Behandlung ist, die dafür verantwortlichen psychischen Mechanismen zu verstehen und die entsprechenden Empfindungen und Erinnerungen in die eigene Lebensgeschichte zu integrieren.
Erste Wahl bei dissoziativen Störungen ist eine psychotherapeutische Behandlung. Medikamente können helfen, Krisensituationen zu überbrücken und Symptome zu lindern. Zusammen mit anderen Gesundheitsfachpersonen werden mögliche körperliche Ursachen der Symptome abgeklärt.
