In einer Studie an der Medizinischen Fakultät der Universität Marburg wurde untersucht, wie sich ein psychiatrisches Praktikum auf die stigmatisierenden Einstellungen von Medizinstudierenden gegenüber psychischen Störungen auswirkt. In einem Artikel in der Fachzeitschrift Frontiers in Psychiatry berichtet die Arbeitsgruppe von Dr. med. Maxim Zavorotnyy über die Ergebnisse der Studie: Das Praktikum führte dazu, dass die Stigmatisierung signifikant abnahm. Zudem zeigte sich eine Verbindung zwischen geringerer Stigmatisierung und dem Interesse der Studierenden an einer psychiatrischen Facharztausbildung nach Abschluss des Medizinstudiums. Diese Ergebnisse legen nahe, dass die direkte Interaktion mit Patientinnen und Patienten im Rahmen des psychiatrischen Praktikums einen effektiven Weg darstellt, um Stigmatisierung abzubauen und die Behandlung von Personen mit schweren psychischen Erkrankungen zu verbessern.