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Wie Depression und ADHS mit Sportsucht zusammenhängen

27. September 2024

Der englischsprachige Artikel «How depression and ADHD relate to exercise addiction: a cross-sectional study among frequent exercisers» im Fachjournal Frontiers in Psychology untersucht den Zusammenhang zwischen Depression, ADHS und Sportsucht (Exercise Addiction, EA). Die Studie der Arbeitsgruppe mit Dr. phil. Lavinia Baltes-Flückiger und Prof. Dr. med. Marc Walter basiert auf Daten von 173 Teilnehmern, die mehr als 10 Stunden pro Woche Sport treiben und auch bei Verletzungen oder Krankheit weitermachen.

Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl depressive als auch ADHS-Symptome positiv mit Symptomen der Sportsucht korrelieren. Insbesondere depressive Symptome erwiesen sich als ein stärkerer Prädiktor für Sportsucht als ADHS-Symptome. Dies weist darauf hin, dass Menschen mit Depression ein höheres Risiko haben, eine Sportsucht zu entwickeln.

Die Autoren betonen die Notwendigkeit von weiterer Forschung, um die Wechselwirkungen zwischen psychischen Störungen und Sportsucht besser zu verstehen. Besonders der Einsatz von Sport als Behandlung für Depression sollte weiter untersucht werden. Gleichzeitig tragen die Ergebnisse der Studie zu wichtigen Erkenntnissen über das psychiatrische Profil von Sportsucht bei und sind ein weiterer Schritt in Richtung der Einstufung von Sportsucht als offizielle Diagnose.

Prof. Dr. med. Marc Walter

Klinikleiter und Chefarzt, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Dr. phil. Lavinia Baltes

Leiterin Forschung

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie